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Fraktionsmeinung der CVP zu Bericht und Antrag 13033 Genehmigung des Kaufvertrages zwischen der Einwohnergemeinde Wohlen und der Firma Oscosa AG betreffend Parzellen 3213 und 4194 mit einer Fläche von total 7‘595 m2 an der Pilatusstrasse zum Preis von CHF 690.00 / m2 , total CHF 5‘240‘550.00

26. Juni 2015

Die CVP-Fraktion stimmt dem Antrag des Gemeinderates für den Kauf von 7’595 m2 Land an der Pilatusstrasse zum Preis von rund 5,24 Millionen Franken mehrheitlich zu.

Der Bericht über die Schulraumplanung vom Oktober 2012 erachtet die Fraktion als schlüssig und überzeugend. Der Bericht ist die Grundlage vom nachfolgenden Arbeitsbericht Schulzentrum Halde vom Mai 2014 und auch Grundlage des Geschäfts, über das wir heute beraten.

Die Idee, ein neues Bezirksschulhaus an der Pilatusstrasse zu bauen und das bisherige Bezirksschulhaus in eine Primarschule umzuwandeln, ist schlau! Schlau, weil damit die Voraussetzungen geschaffen werden, die bevorstehenden Anpassungen und Renovationen aller Wohler Schulzentren ohne kostspielige Provisorien durchzuführen. Schlau auch, weil bei einem Bezirksschulhaus die angeschlossenen Gemeinden einen wesentlichen Kostenbeitrag leisten. Schlau auch, weil langjährige Provisorien endlich aufgehoben und das Anmieten von Räumlichkeiten endlich eingestellt werden kann.

Die Bezirksschule am bisherigen Standort weiterzuführen ist keine Option! Für alle Zweifler folgendes:
Die Bezirksschule wird heute schon nur noch mit drei Jahrgängen geführt. Das System sechs Jahre Primar- und drei Jahre Oberstufe ist also bereits umgesetzt. Die Bezirksschule zählt heute schon 17 Abteilungen.

Beim aktuellen Bevölkerungswachstum in der Region und den Prognosen dazu wird kein vernünftiger Verantwortungsträger davon ausgehen, dass die Bezirksschule in Zukunft deutlich kleiner wird. Mit ihren 17 Abteilungen nimmt die Bezirksschule heute schon im Hauptgebäude rund 2’500 m2 in Anspruch, welche ausschliesslich schulischen Zwecken dienen. Dazu kommen rund 1’300 m2 am Oberdorfweg. Ergibt ein Total von rund 3’800 m2. Zählt man noch die rund 470 m2 für die dringend nötigen Gruppen-, Besprechungs- und Therapieräume hinzu, welche heute im Hauptgebäude fehlen, kommt man auf 4’270 m2. Folglich müsste das bisherige Bezirksschulhaus um 70 % vergrössert werden, um alle Räumlichkeiten an einem Standort zu vereinigen.

Zusätzlich muss im Schulzentrum Halde ja auch die Primarschule vergrössert werden: Für die geplanten 22 Abteilungen müssen die fehlenden Gruppen-, Besprechungs- und Therapieräume geschaffen werden. Wir sprechen von zusätzlich 570 m2. Und dann muss ja auch irgendwo noch das heutige Provisorium ersetzt werden.

All diese Kubaturen auf der heutigen Fläche in der Halde unterzubringen mag technisch machbar sein. Aus pädagogischer und betrieblicher Sicht ist eine solche Massierung auf einer vergleichsweisen kleinen Fläche inakzeptabel. Wahrscheinlich hat das Schulzentrum Halde heute schon landesweit die grösste Dichte – gemessen an der Anzahl Schüler in Bezug zur Verfügung stehenden Fläche. Schon heute fehlen Aussenanlagen, wie sie sonst üblich sind. Es müsste eigentlich einleuchten, dass man unter diesen Bedingungen die nutzbare Fläche nicht noch weiter reduzieren darf. Und gleichzeitig die Zahl der Schüler auf der Halde wesentlich vergrössern würde.

Die Mehrheit der CVP-Fraktion erkennt die einmalige Gelegenheit, welche sich dem Landerwerb an der Pilatusstrasse bietet. Mit einem Schlag sichert sich die Gemeinde einen idealen Standort und die Landreserven für künftige Schulhauserweiterungen. Der Blick in die Zukunft ist überhaupt eines der wichtigsten Argumente, welche für den Landerwerb sprechen!

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen: Wir müssen weitsichtig sein! Alle Prognosen deuten schon heute drauf hin, dass wir uns in 10 oder 20 Jahren bereits wieder mit einer neuen Ausbauetappe für die Bezirksschule auseinander setzten müssen! Die Richtplanung der Kantons geht bis ins Jahr 2040 alleine für Wohlen von einem Wachstum von rund 5’000 Personen aus. Zählt man noch Büttikon, Niederwil, Uezwil, Villmergen und Waltschwil dazu, welche ihre Schulkinder in unsere Bezirksschule schicken dürfen, wird in dieser Region ein Bevölkerungswachstum von über 9’000 Personen prognostiziert. Das entspricht etwa einem Drittel der Einwohner all dieser Gemeinden! Die Schülerzahl an der Bezirksschule könnte demnach bis ins Jahr 2040 ebenfalls um einen Drittel wachsen! Selbst wenn sich die Prognosen nur zur Hälfte bewahrheiten würden, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Bezirksschule künftig deutlich vergrössert werden muss.

Ein Ausbau am heutigen Standort ist wie bereits erwähnt ausgeschlossen. Die einzige Alternative in der Bleichi lässt bezüglich der Ausbaufähigkeit zuviele Fragezeichen offen. Das „Worst-case Szenarion“ wäre, dass wir genötigt sind, an einem anderen Standort ein zweites Bezirksschulhaus bauen zu müssen! Mit dem Landerwerb an der Pilatusstrasse müssen wir uns diesbezüglich keine Sorgen machen!

Was die Kosten anbelangt, ist Folgendes in der Diskussion bisher untergegangen: Im Kostenvergleich der Varianten Pilatusstrasse, Halde und Bleichi hat der Gemeinderat beim Bau des Bezirksschulhauses eigentlich tief gestapelt! Das ist kein Vorwurf. Der Gemeinderat wollte einfach auf der sicheren Seite sein. ABER: Wo ist die Chance am grössten, dass ein kostengünstiger Neubau der Bezirksschule realisiert werden kann? Betrachtet man Form, Lage und Niveau-Unterschied der Grundstücke, freie Gestaltungsmöglichkeit oder Einpassung in bestehende Bauten, so ist es offensichtlich, dass für einen kostengünstigen Zweckbau das Pilatusareal eindeutig die besten Voraussetzungen bietet. Die rund 15 Millionen Franken, welche vom Gemeinderat für den Schulhausbau bei allen Varianten eingesetzt werden, könnten nur bei der Variante Pilatusstrasse deutlich unterschritten werden.

Zum Vergleich: Der Atriumbau für die Kantonsschule Wohlen für 12 Schulabteilungen hat 6.5 Millionen Franken gekostet. Eine Bezirksschule mit 18 Abteilungen an der Pilatusstrassse für 10 Millionen Franken ist durchaus realistisch!

Schlussfolgerung:
Der Landerwerb an der Pilatusstrasse für einen Schulhausbau ist eine weitsichtige Investition in die Zukunft und die Kosten des Landerwerbs können im Vergleich mit anderen Varianten wettgemacht werden!

Harry Lütolf für die CVP Fraktion