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Vernehmlassung Grundkonzeption Vorgehen Entwicklung Schulraum Wohlen

10. Juli 2017

Einleitende Bemerkungen:
1. Die Schulbauten sind sehr dringlich. Seit der Ablehnung des Landkaufs an der Pilatusstrasse durch den Einwohnerrat am 22. Juni 2015 ist zu viel Zeit vergangen. Auch seit der Ankündigung des Berichts im Dezember 2016 sind nochmals über drei Monate vergangen.
2. Beim «Runden Tisch» hat man die Schulplanungsfachleute durch Architekten ersetzt und die Leitung gewechselt. Das Resultat entspricht deshalb exakt den Vorschlägen der Architektengruppe, ohne dass Alternativen aufgezeigt würden.
3. An den «Runden Tisch» wurden auch in den Medien hohe Erwartungen gestellt. Nach der ersten Sitzung wurde der Einbezug der politischen Parteien zugesagt: Die CVP Wohlen stellt fest, dass erst mit dieser Vorlage – ein Jahr später – die politischen Parteien sich äussern können. Dabei kann nur zu einem einzigen Konzept Stellung genommen werden.

Zur Ausgangslage:
Mit Genugtuung hält die CVP fest, dass sich die Zahlen und Prognosen (Anzahl Abteilungen, Schülerzahl, Bedarf an Klassenzimmern) der Schulraumplanung 2012/2014 einmal mehr als richtig erwiesen haben. Damit fällt ein Streitpunkt weg, der mitschuldig am Scheitern der ursprünglichen Vorlage war.

Zu den Entwicklungen:
1. Weil der Kanton die Mindestzahlen für Einschulungsklassen erhöht hat, gibt es zwei Abteilungen weniger im Schulzentrum Halde. Das hat aber keinen Einfluss auf die Schülerzahlen; die Schüler sind immer noch da.
2. Im Schulzentrum Halde sind heute wie früher unverändert vier Kindergärten angesiedelt. Diese werden vom «Runden Tisch» einfach nicht mehr mitgerechnet. Darum kommt man nach neuer Zählweise nur noch auf 37 Klassen.
3. Es ist erfreulich, dass inzwischen akzeptiert wird, dass das Wohler Schulraumthema nicht mit dem Einbezug des Berufsbildungszentrums Freiamt gelöst werden kann.
4. Unterschlagen wird im Kapitel Entwicklung, dass inzwischen der Werkhof nicht mehr in der Bleichi angesiedelt ist und dieses Areal auch für Schulbauten zur Verfügung stehen würde.

Zum Lösungsansatz:
Als Lösungsansatz heisst es: «Den knappen Platzverhältnissen im Schulzentrum Halde kann folglich nur entgegengewirkt werden, wenn entweder ein zusätzliches Areal für eine neue Schulanlage zur Verfügung steht oder die Anzahl Abteilungen auf dem Areal Halde reduziert werden». Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber immer noch richtig.
Zum Ersten: Das zusätzliche Areal wurde abgelehnt, aber als Alternative stünde die Bleichi bereit.
Zum Zweiten: Die Reduktion der Abteilungen im Schulzentrum Halde müsste spürbar und wirksam sein. Nun soll die maximale Anzahl Abteilungen von 42 auf 37 (minus 5) reduziert werden. Diese Differenz entsteht nur, weil neben den 2 EK-Abteilungen einfach die Kindergärten nicht mehr mitgezählt werden. Aber sie sind ja immer noch da! Das ist ein übler Taschenspielertrick. In Wirklichkeit beträgt die Reduktion lediglich 2 EK. Mit anderen Worten: Die vorgeschlagene Strategie weicht effektiv überhaupt nicht von jener ab, die man als zu gross für das Schulzentrum Halde betrachtet hatte. Der «Runde Tisch» findet somit für seinen eigenen Lösungsansatz keine überzeugende Lösung.
Ebenso falsch ist die Aussage «Die Reduktion der Anzahl Abteilungen gegenüber der Schulraumplanung 2012 im Schulzentrum Halde hat zur Folge, dass die beiden anderen Schulzentren mehr belastet werden.» Es werden überhaupt keine Abteilungen von der Halde ins Junkholz oder ins Bünzmatt verschoben!

Zum Raumstandard:
Mit Genugtuung hält die CVP fest, dass sich der ursprünglich vorgeschlagene Raumstandard heute als unbestritten bestätigt hat. Die CVP dankt den Teilnehmenden vom «Runden Tisch» explizit für diese Einsicht.

Zur Prognose Schuljahr 2026/2027 pro Schulzentrum:
Auch hier werden die Prognosen der Schulraumplanung 2012/2014 einmal mehr bestätigt. Diese hatte mit total 120 Abteilungen gerechnet, jetzt sind es noch 118 (minus 2 EK).
In der publizierten Tabelle sind die Zahlen unter «Raumstrategie 2012» in grobem Masse falsch dargestellt. Das ist zu korrigieren (siehe die ausführliche Vernehmlassung der CVP). Der «Runde Tisch» hält aber explizit fest: «Es hat sich sogar gezeigt, dass die Zahlen eher zurückhaltend prognostiziert wurden resp. dass höhere Schülerzahlen zu erwarten sind.» Umso wichtiger wäre es, ein Konzept vorzulegen, das Reserven beinhaltet.

Zu den Eingriffen in den Schulzentren:
Die Vernehmlassung wird in diesem Punkt der Komplexität der Thematik in keiner Weise gerecht. Sie verharmlost oder verschweigt die zu lösenden Probleme. Offen ist, was der Raumbedarf im Junkholz und im Bünzmatt ist. «Teilneubau» Primarschulhaus tönt nach wenig, ist aber mit 12 Klassen-zimmern und allen erforderlichen weiteren Räumen etwa doppelt so gross wie das heutige Primarschulhaus. Die ganzen Um- und Neubauten erfolgen bei laufendem Schulbetrieb. Die Umsetzung geht nicht ohne teure Provisorien. Zu allen Massnahmen und Bauten werden keine Kostenschätzungen gemacht, obwohl der Finanzplan überarbeitet werden muss.

Fazit der CVP Wohlen:
1. Die CVP will, dass die Schule Wohlen in nützlicher Zeit den längst benötigten Schulraum in guter Qualität erhält.
2. Die CVP stellt fest, dass das Ergebnis des «Runden Tischs» enttäuschend ist. Fehlerhafte Zahlen und Fakten führten zu fehlerhaften Beurteilungen.
3. Die CVP fordert eine offizielle Stellungnahme der Wohler Schule. Dass die Vertretung der Schule am «Runden Tisch» anscheinend diesem Vorgehen zugestimmt hat, ist als Resignation zu werten. Aus purer Not und unter dem Zeitdruck der Realisierung ist offenbar jede Lösung besser als keine.
4. Die CVP fordert, dass ein Neubau auf dem Areal Bleichi unter Einbezug der volumengeschützten Bauten als Alternative zur Konzentration auf der Halde nochmals geprüft wird. Und zwar alternativ sowohl für die Bezirksschule, als auch für die Primarschule.
5. Die CVP ist aus praktischen Überlegungen für den Bau einer Dreifachhalle. Sie erwartet, dass für die Differenz von zwei Schul-Turnhallen zu einer Dreifach-Sporthalle eine separate Vorlage unterbreitet wird. Projektierung und Bau dieser Halle sind prioritär zu behandeln; sie ist Voraussetzung für eine kluge Etappierung der Schulbauten.

Kontakt:
– Franz Wille, Redaktor der CVP-Arbeitsgruppe
– Harry Lütolf, Parteipräsident
– Meinrad Meyer, Fraktionspräsident