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Erklärung von Harry Lütolf, Wohler Grossrat, vom 5. März 2019 im Grossen Rat des Kantons Aargau zur Interpellation: Entlastung des Zentrums der Gemeinde Wohlen vom Durchgangsverkehr (GR.18.157)

7. März 2019

Frau Präsidentin
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Ich danke dem Regierungsrat für die Beantwortung meiner Fragen und bin teilweise zufrieden.

Wenig begeistert bin ich von der regierungsrätlichen Haltung, wonach der Handlungsbedarf im Zentrum von Wohlen als nicht dringlich beurteilt werde. Bei der Einschätzung der Verkehrsbelastung klaffen die Ansicht des Regierungsrates und jene der Wohler Bevölkerung weit auseinander.

Ich bin natürlich völlig einverstanden, dass man anhand von Fakten entscheiden soll, ob auf einem bestimmten Strassenabschnitt Entlastungsmassnahmen durchzuführen sind.

Die vom Regierungsrat präsentierten Zahlen, die letztmals im Jahr 2015 erhoben wurden, zeigen für Wohlen einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von rund 17’000 Fahrzeugen. Werktags betrage die durchschnittliche Belastung gar rund 19’000 Fahrzeuge. Der höchste Tageswert habe bei rund 20’000 gelegen. Das also die Fakten für Wohlen.

Bei einer Plausibilitätsprüfung der Haltung des Regierungsrates, wonach in Wohlen kein dringlicher Handlungsbedarf bestehe, habe ich andere Umfahrungsprojekt im Aargau herangezogen.

Zum Beispiel die Ostumfahrung in Bad Zurzach. Ohne Umfahrung wird der Höchstwert mit 11’000 Fahrzeugen ausgewiesen. Bis ins Jahr 2025 solle dieser Wert auf 12’000 Fahrzeuge ansteigen.

Für die Südwestumfahrung in Brugg werden bis ins Jahr 2025 17’000 Fahrzeuge ausgewiesen.

Für die Umfahrung in Mellingen wird bis 2025 ein Verkehrsaufkommen von 18’500 Fahrzeugen prognostiziert.

Und für die Südwestumfahrung in Sins werden 19’000 Fahrzeugen deklariert.

Bad Zurzach liegt also weit unter den Werten von Wohlen. Brugg, Mellingen und Sins liegen in etwa gleich auf wie Wohlen. Was ist der Unterschied? Die Umfahrungen in Bad Zurzach, Brugg, Mellingen und Sins sind beschlossen und stehen teilweise bereits in der Realisierung. Wohlen wird bei gleicher oder höherer Verkehrsbelastung aber einmal mehr und wohl auf Jahre vertröstet.

Was den Durchgangsverkehr in Wohlen angelangt, wird dieser vom Regierungsrat mit rund 35 % angegeben. Auf diese Zahl sei man bei einer Nummernschilderhebung gekommen, welche letztmals im Jahr 2006 stattgefunden habe. Wie dem auch sei: In Absprache mit dem hier anwesenden Wohler Gemeindeammann möchte ich dem Regierungsrat folgendes Anliegen mit auf den Weg geben: Nach 13 Jahren ist es sicher angezeigt, eine neue Erhebung des Durchgangsverkehrs durchzuführen. Es ist anzunehmen, dass sich seit der Eröffnung des Autobahnzubringers auf die A4 über den Sädel punkt Durchgangsverkehr eine Steigerung ergeben hat. Spannend wäre auch eine Prognose, wie sich ein allfälliger Ausbau der Bünztalstrasse auf den Durchgangsverkehr in Richtung Anschluss A4 auswirken würde.

Interpellationstext_18-157

Beantwortung-Interpellation_18-157